Schauspiel von Lutz Hübner und Sarah Nemitz
„Das Leben fängt an, wenn der Hund tot ist und die Kinder aus dem Haus“ (Deutsches Sprichwort).
Wenn es um die eigene Brut geht, kämpfen Mütter und Väter wie die Löwinnen und Löwen. Es geht immerhin um die Versetzung in eine höhere Schule. Das Halbjahreszeugnis ist entscheidend. Da werden sogar diejenigen mit Einser-Kandidaten temperamentvoll – gleichgültig, ob ein Kind fürs Gymnasium geeignet ist oder nicht. Es wird sich verabredet: die Lehrerin muss weg, denn sie ist ja schuld an den Noten, oder? So simpel ist es natürlich nicht. Immerhin sind Moral und Prinzipien verpflichtend. Und als die Elternvertretung nach einer Zerreißprobe innerhalb des selbst erschaffenen Mikrokosmos' des anberaumten Elternabends Frau Müller endlich soweit hat, die Klasse 4b der Käthe-Niederkirchner-Grundschule abzugeben, soll das gar nicht mehr sein; die Notengestaltung hat eine unvermutete Wendung bekommen.
Warum wer wen wie weg haben will, ist auch im wahren Leben nur oberflächlich einleuchtend und zudem nur eine Metapher für eigene Unzulänglichkeiten. In vermeintlichen Mini-Demokratien kann nichts relativiert werden, und dann ist Demokratie relativ... Was hinter den Beweggründen der Abgeordneten in diesem Falle steckt, wird mit aberwitzigen Argumenten zelebriert – die blöden Bälger müssen schließlich irgendwie durchgekriegt werden! Der geneigte Zuschauer / die geneigte Zuschauerin möge sich, bequem zurücklehnend, Zeuge einer göttlichen Demaskierung werden.
„Es wurde zwar schon alles gesagt, aber noch nicht von allen“ (Karl Valentin).
Es spielen: Anita Hochgrebe, Anita Schneider, Denis Metz, Sabine Hinrichs, Sonja Schuler und Tim Oberließen.
Souffleuse: Carin Lutzen
Technik: Claudia Eichholz und Sabrina Janßen
Maske: Bärbel Nannen
Regie: Sabine Hinrichs
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