Das 1807 als Wohnhaus des Brauereibesitzers Siefken erbaute zweigeschossige Gebäude vertritt den Bautypus des typischen Patrizierhauses im 19. Jahrhundert. Es ist eines der ersten Bauwerke dieser Art in der Umgebung und zeugt von den Anfängen der Industrialisierung in Varel. Die Lage des Wohnhauses wurde so gewählt, dass es an der Hauptverbindungsstraße nach Oldenburg liegt.Hinter dem Gebäude befand sich die Brennereianlage von Christian Siefken. Mit dem aufblühenden Getreidehandel in Varel wuchs seine Branntweinbrennerei, da er heimisches Getreide verarbeitete und den gewonnenen Branntwein nach Übersee verkaufte. Nach Siefken wechselte das Haus mehrfach den Besitzer, bis es 1920 von der öffentlichen Hand (Deutsches Reich) erworben wurde. Es ist von 1926 bis in die sechziger Jahre vom Finanzamt Varel genutzt worden. Seit 1964 ist hier das Katasteramt untergebracht, welches sich zuvor seit 1871 im Amtsgericht befand.
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